Website-Icon szenik

Festspielhaus Baden-Baden: Diggin Opera III „Die goldene Nuss“ am 26. Juni 2022

Ein Jahr lang haben sie getextet, komponiert, getüftelt, gestaltet, konzipiert konstruiert und geprobt, jetzt ist es endlich soweit: „Die goldene Nuss“ feiert auf der großen Bühne des Festspielhauses Premiere. Am 26. Juni um 18 Uhr zeigen 65 Schülerinnen und Schüler aus Klassen in Frankreich und Deutschland das von ihnen entworfene Musiktheater von und mit Jugendlichen. Der Eintritt ist frei, Interessierte sind herzlich willkommen.

Pressemitteilung

Schüler machen Oper! Und zwar nach allen Regeln der Kunst: Sie schreiben Musik, erfinden Bühnenbilder und Kostüme. Diggin‘ Opera geht in die dritte Runde und hat ein weiteres Mal erforscht, wie sich die Beziehung von Jugendlichen und Oper mit Hilfe von digitalen Techniken verändern. Mit den Cyberhörnchen bringen die jungen Opernmacher und -macherinnen selbst gebaute, digital gesteuerte Robotertechnik auf die Festspielhaus-Bühne. Das Textbuch haben die Jugendlichen selbst erarbeitet, auch Musik und Inszenierung gehen auf ihre Anstöße und Ideen zurück. Unterstützt wurden sie dabei von der Theaterpädagogin und Regisseurin Angéline Deborde, dem Komponisten Jan Paul Werge und Kostümbildnerin Karoline Saal.

Gefördert wird das Festspielhaus-Projekt von der felicitas und werner egerland stiftung.

Kommunikation ohne Sprachbarrieren

Um bei Diggin‘ Opera III einmal mehr neue Wege zu gehen, konnten für das Projekt drei Schulklassen gewonnen werden, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Aus Karlsruhe sind Abiturientinnen und Abiturienten vom Musikkurs des Heisenberg-Gymnasiums dabei. Zu den 14 jungen Erwachsenen, die bald die Schule verlassen, gesellen sich zwölf Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen ihr Heimatland verlassen mussten – die Vorbereitungsklasse Deutsch der Realschule Gaggenau von Frau Becky. Neben Sprachförderung und -erwerb werden die Schülerinnen und Schüler das kulturelle Leben hautnah erleben.
Und nach der irischen Schulklasse bei Diggin‘ Opera II im letzten Jahr ist auch das diesjährige Projekt international: Die dritte Klasse sind die Zehntklässler des Straßburger Lycée Fustel de Coulanges. Die 35 Schülerinnen und Schüler streben einen deutsch-französischen Schulabschluss an. 

Mensch-Maschine-Natur – Die goldene Nuss

„Diggin‘ Opera II – Things fall apart“ wurde mit dem „Junge Ohren Preis“, dem größten deutschsprachigen Wettbewerb für Musikvermittlung als Impulsgeber für die Entwicklung professioneller musikalischer und musikvermittlerischer Praxis ausgezeichnet. Auch im dritten Bühnenwerk von Diggin‘ Opera dürfen innovative Technologien, die die (Opern-)Welt verändern, nicht fehlen. Bei der Premiere am 26.06.22 soll es um die Verbindung zwischen Mensch, Maschine und Natur gehen – so haben es die Jugendlichen entschieden. Gemeinsam mit Interaction Designer Robert Läßig haben die Schülerinnen und Schüler aus Straßburg und Gaggenau im Februar im Festspielhaus gebohrt, gehämmert und experimentiert, bis die ersten ferngesteuerten Natur-Roboter zum Leben erweckt wurden. Parallel dazu wurde mit Angéline Deborde an der Opernhandlung weitergearbeitet und mit Jan Paul Werge die Musik ausgetüftelt.

Das gemeinsam erdachte Stück handelt von einer Nuss, die die Lösung der Welthungerprobleme verspricht, sich jedoch als Pflanze entpuppt, die der Erde alles Wasser und alle Nährstoffe entzieht. Daraufhin werden die Cyberhörnchen (die selbstgebauten Roboter) geschaffen, die die unaufhaltsam wachsenden Nüsse vernichten sollen. Aber auch sie schaffen das nicht und reisen letztlich in der Zeit, um das Problem zu lösen.

Die künstlerische Leitung hat Angéline Deborde, bei den Kostümen hat Karoline Saal den Hut auf. Jan Paul Werge zeigt sich für die Musikalische Leitung und Komposition verantwortlich. Grundlage des Musiktheaterprojekts sind die Vorgaben und Ideen der Schülerinnen und Schüler. Musikalisch werden die Schülerinnen und Schüler unterstützt von Sopranistin Snaebjörg Gunnarsdóttir sowie Fabian Ringlage und Christian Vierling am Klavier. Die Choreographie wurde mit Denise Noack entwickelt.

Foto: Michael Bode

Die mobile Version verlassen