Der Sommer hat begonnen und die ersten Openair-Festivals – in Esch-Belval in Zusammenarbeit mit der Rockhal – sind über die Bühne gegangen. Die akrobatischen Darbietungen „À l’Aplomb du vide“ der französischen Association Chor’A Corps Ende Juni haben gezeigt, wie die Plancher des Coulées mit künstlerischer Note eindrucksvoll in Szene gesetzt werden kann. Den gesamten Sommer über laden weitere Esch2022-Projekte zum neuartigen Entdecken der besonderen Orte in Esch-Belval ein.
Pressemitteilung
Musik und Tanz stehen im Remix mit Malerei oder anderen Kunstformen im Mittelpunkt der Projekte Choreocroma, TRIBUNE // Dance Your Self!, Identity und NBRDRS, die an mehreren Terminen zwischen dem 22.07. und dem 03.09. in die Plancher des Coulées bzw. den Socle C „einziehen“. Zum „Warmup“ stimmt das Projekt Remixing Clubbing Experience – La Fraîcheur & Véronique Lemonnier am Socle Cbereits am 16.07. mit einem DJ Setup auf die kommenden Wochen ein; es ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung Earthbound – In Dialogue with Nature in der Möllerei. Weitere Informationen hierzu unter Rockhal.lu.
„Wenn Orte wie die Gießereiplattform und der Socle C zur Kulisse für künstlerische Darbietungen werden passiert etwas Inspirierendes: Künstler eignen sich diese ungewöhnlichen Orte im Laufe ihres Schaffensprozesses an, verwandeln sie und erfüllen sie mit neuem Leben; das Publikum wiederum erhält Zugang zu diesen Orten, taucht in ein Erlebnis ein, das Kunst und Industriegeschichte miteinander verbindet“, sagt Françoise Poos, Director of Cultural Programme Esch2022.
Choreocroma – Plancher des Coulées, 22. & 23.07.
Dieses multidisziplinäre Projekt, das Lucoda, Luxembourg Collective of Dance, initiiert hat, bringt zwei Choreographen, ein Tänzer, eine Malerin und zwei Videokünstler zusammen, die gemeinsam das Gemälde „Déjeuner sur l’Herbe“ des bedeutenden serbischen Künstlers Sava Šumanović neu interpretieren, das Teil der Sammlung des Museums „The Pavle Beljanski Memorial Collection“ in Novi Sad ist. Das Projekt ist ein gemeinsames der Europäischen Kulturhauptstädte Esch2022 und Novi Sad 2022, Partner ist das TROIS, CL Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois. Eine mehrdimensionale Erfahrung, eine choreografische Performance, die zugleich sensorisch, auditiv und visuell ist.
- Choreographen: Rhiannon Morgan und Giovanni Zazzera
- Interpretation: Rhiannon Morgan, Gabriele Montaruli und Giovanni Zazzera
- Malerei: Chantal Maquet
- Video: Melting Pol und Gilles Seyler
- Musik: Ljubomir Nikola
TRIBUNE // Dance Your Self! – Plancher des Coulées, 04.08.-06.08.
Sechs Choreographen aus Luxemburg und Litauen arbeiten jeweils im gemischten Duo drei Choreographien aus, die an drei Abenden präsentiert werden:
- HANDS UP, Agniete Lisikinaite (LT) / RAUM, William Cardoso (LUX)
- CRACKS, Grete Smitaite (LT) / (di)SPERARE – duo, Giovanni Zazzera (LU)
- IT’S NOT YOUR DREAM, Vilma Pitrinaite (LT) / WHAT DOES NOT BELONG TO US, Sarah Baltzinger (LU)
Das gemeinsame Projekt der beiden Europäischen Kulturhauptstädte Esch2022 und Kaunas2022 lässt Raum für Partizipation: Das Thema der drei Präsentationen ist skizziert, die Ausarbeitung der Choreographen erfolgt vor den Aufführungsterminen in Workshops während zwei Wochen. Die erste einwöchige Periode findet in Esch-Alzette statt, die zweite einwöchige Periode in Kaunas. Diese Workshops sind für ein interessiertes Publikum zugänglich. Frühmorgendliche Warm-ups, an denen auch lokale Künstler teilnehmen können, sowie Zeit für Treffen mit KollegInnen aus der Branche runden das Programm ab. Im Anschluss an die Aufführungen fördern Diskussionsrunden den Austausch zwischen Publikum Künstlern. (Projektpartner: TROIS C-L, Lithuanian Dance Information Center, Centre Culturel de Kaunas).
Identity – Plancher des Coulées, 13.08.
Das Projekt Identity hat eine künstlerische und zugleich pädagogische Dimension. Der Verein KnowEdge bringt einen Musiker und vier Tänzer aus Luxemburg auf die Bühne, die gemeinsam die Frage nach der Identität des Individuums auf ihre Art stellen und bearbeiten. Bereits letztes Jahr kamen die Künstler zusammen, um an den nun stattfindenden Shows zu arbeiten. Gleich mehrere Kulturzentren und Gemeinden der Esch2022-Region sind Partner, so Differdingen, Kayl und Esch-Alzette. Durch verschiedene pädagogische Interventionen werden die Künstler junge Menschen in die Welt des Street Dance und die Werte, die damit verbunden sind, eingeführt. Bei der Abschlussveranstaltung „Patchwork“ am 13.08. erzählen Hip Hop Tänzer aus Luxemburg auf ihre Weise von Begegnungen unterschiedlicher Menschen und laden das Publikum dazu ein, über ihre eigene Auffassung von Identität zu reflektieren.
NBRDRS – Socle C, 19.07.-24.07.
Das Festival NBRDRS („No Borders“) wird in Zusammenarbeit mit der Rockhal ausgetragen. Zwischen dem 19.07. und dem 24.07. werden mehrere Hip Hop- und Rap-Konzerte mit Künstlern aus verschiedenen Ländern inkl. Portugal, Serbien, den Kapverden und Italien organisiert. Am 23.07. findet am Socle C ein „Jam de Danse“ im Rahmen des Esch2022-Projekts Identity statt.
Programmangebot während der Sommerferien im SKIP
Im SKIP, dem Ort in Esch-Belval für Kinder und Jugendliche, Schulen und Familien, finden über den Sommer zahlreiche Veranstaltungen und Workshops statt – dies teilweise begleitend zu den Ausstellungen in der Möllerei und der Massenoire. Das Angebot umfasst musikalische Workshops, Kreativsessions zu wissenschaftlichen Themen sowie Nachhaltigkeit und interaktive Parcours für die ganze Familie. Im gemütlich gestalteten Raum des markanten, gelben Gebäudes werden außerdem Bücher, iPads und andere Spiele zur Verfügung gestellt, sodass auch Pausenzeiten unterhaltsam gestaltet werden können.
Die Ausstellung Live, breathe and sleep guitars (Luc Henzig collection) wird vom 17.08. bis zum 10.10., mittwochs bis sonntags, von 16 bis 21 Uhr ebenfalls im SKIP beheimatet sein (Eintritt: 7€). Der Eintritt ist für BesucherInnen gratis, die zuvor das Kombiticket für die Ausstellungen der Möllerei und der Massenoire erworben haben. In dieser vierteiligen Ausstellung entdecken Fans die Geschichte der E-Gitarre, von den Ursprüngen der Verstärkung des Instruments in „Getting Loud!“, über die technische Entwicklung, die Standardisierung und den kommerziellen Erfolg bekannter Modelle von Fender oder Gibson in „Big Three“, bis hin zu den Gitarrenhelden und ihrem Einfluss auf die Rockmusik. Themenabende mit Jam Sessions, Konzerten oder auch Treffen mit Luc Henzig ergänzen das Programm.
Foto: M. Kubiak