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Ein Sprung ins Herz der Nibelungen-Sage: Die „Ring Saga“ von Antoine Gindt exklusiv auf szenik I 3. Teil – „Siegfried“

Ursprünglich auf zwei Abende konzentriert, kam die Ring Saga 2011 als Drei-Tage-Projekt für ein langes Wochenende auf die Bühne (Festival Musica, Straßburg). Regisseur Antoine Gindt versprach dabei, die großen Fragen und Themen des Rings auch in der gerafften Fassung unversehrt über die Rampe zu bringen – selbst wenn er einräumte, dass es sich um ein „absolutes Abenteuer“ handele.

Wagners Ring des Nibelungen gilt auch 135 Jahre nach seiner Vollendung als Nagelprobe für jedes Opernhaus, das auf sich hält. Das Monster- Werk in vier Etappen mit 16 Stunden Länge, 34 Hauptrollen, 100 Orchestermusikern und endlos vielen Interpretationsmöglichkeiten scheint eine enorme Anziehungskraft auszuüben, selbst auf kleine und mittlere Häuser.

Aber so mancher hat sich dabei angesichts der musikalischen und szenischen Anforderungen auch schon kräftig verhoben. Vielleicht stand diese Erfahrung Pate, als der Komponist Jonathan Dove und der Regisseur Graham Vick 1990 für die Reise-Opernbühne in Birmingham die Ring Saga entwickelten. Wagners Tetralogie in neun Stunden Länge, eingerichtet für ein 18-köpfiges Orchester – was wiederum den Einsatz von Sängern ermöglicht, die nicht zwangsläufig dem Helden-Fach entstammen müssen.

Philippe Stirnweiss

Wagners opus magnum um ein Drittel gekürzt und auf kammermusikalisches Format reduziert – konnte ein derartiges Sakrileg für eingefleischte Wagnerianer gutgehen? Es funktionierte. „Erstaunlich“, befand etwa die Musical Times, in welchem Maße „Wagners charakteristische Instrumentation erhalten“ worden sei und mit welcher Kraft Doves Version „die Höhepunkte entfesselt“.

Die magischen Momente des Bühnenfestspiels, der „Sprung ins Herz der Nibelungen-Sage“, der Konflikt der Generationen und der Mächte, der Kampf um gesellschaftliches Wohlergehen und private Interessen: All das, sagt Gindt, werde sich in der neuen Produktion wiederfinden. 

BESETZUNG

Libretto Richard Wagner
In einer Version von John Dove und Graham Vick
Inszenierung Antoine Gindt

Remix Ensemble Casa da Música
Leitung Peter Rundel

Siegfried Jeff Martin
Alberich Lionel Peintre
Mime Fabrice Dalis
Brünnhilde Cécile De Boever

Le Voyageur Ivan Ludlow
Fafner Johannes Schmidt
Waldvogel Mélody Louledjian
Erda Louise Callinan

Korrekturen Fabrice Goubin
Regie-Assistenz Élodie Brémaud
Dramaturgie Alexandre Barrière
Oeil extérieur und musikalischer Asssistent Léo Warynski
Accessoires Martin Gautron

Bühnenbild Élise Capdenat
Licht Daniel Lévy
Video Tomek Jarolim
Kostüme Fanny Brouste
Maske Véronique Nguyen

OZANGO Productions
TV-Regie: Philippe Béziat / Aufnahme im Rahmen des Festival Musica, 2011

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