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Auf der Streaming-Plattform SPECTYOU geht Theater ab!

SPECTYOU, die erste zentrale Plattform für Schauspiel, Tanz und Performance, bietet deutschsprachiges Theater in Hülle & Fülle. Von der freien Szene bis zu den Nationaltheatern – hier bekommen Sie einen Einblick in eine rockende Theaterlandschaft.

Was gibt es zu sehen?

LIVESTREAM
Mixed Pickles #10
Theater Roxy

In den vergangenen Wochen haben vier Nachwuchs-Künstler*innen und -Gruppen gedacht, entwickelt, geprobt, verworfen, weiterentwickelt und den Moment der ersten Begegnung mit dem Publikum sehnsüchtig erwartet. Auch in der bereits zehnten Ausgabe wird es diesen Moment geben, nur einfach etwas anders. Wenn es möglich ist, werden wir für diese Vorstellung Publikum vor Ort willkommen heissen. Zusätzlich wird es einen moderierten Livestream geben, der es auch ermöglicht von Zuhause aus, vier sehr verschiedene künstlerische Positionen zu erleben und in den Austausch darüber zu kommen.

In der bereits zehnten Ausgabe blickt Farah Ulmann hinter die Doppeldeutigkeit des Wortes verrückt und Arlette Dellers setzt mit Jess Wonder – s Konzärt ein Statement für Body Positivity. Ausserdem untersucht Laetitia Kohler Beziehungsdynamiken in einem Trio und Amifusion (Anita Maïmouna Neuhaus, Sahadatou Ami Touré, Ulrike Kießling) laden uns ein in ihr Zombie-Transformationslabor.

Amifusion

Schauspiel
Schleifpunkt
Theater Marie

Renate hat sich in ihrem Leben als alleinstehende Mutter einer erwachsenen Tochter und als selbstständige Fahrlehrerin eingerichtet. Ein kleiner Unfall stellt jedoch alle Sicherheiten infrage. Maria Ursprungs Psychokrimi geht unter die Haut. 

Die Kontrolle behalten oder abgeben? Die Tochter ziehen lassen, den Polizisten, der sich für sie interessiert, näher kennenlernen – und weiter Fahrlehrerin bleiben? Renate würde am liebsten einfach so weiterleben. Doch gerade sie, die ihren Schüler*innen Disziplin und Beherrschtheit vorlebt, wird aus ihrem Alltag gerissen, als sie – mit ihrer Tochter auf dem Beifahrersitz – eine Frau anfährt. Die beiden bringen die Bewusstlose zu sich nach Hause. Zwischen Renate und dem mysteriösen Unfallopfer entwickelt sich ein Psychokrimi, in den auch die Tochter und der Polizist hineingezogen werden. Die Unbekannte hat sich im Leben von Renate eingenistet.

Maria Ursprung bringt in «Schleifpunkt» eine akkurate kleinbürgerliche Ordnung ins Wanken. In einer lakonischen Kunstsprache, mit feinem, skurrilem Humor, ringen die Figuren um alte Gewissheiten, das soziale Miteinander und ihr Verhältnis zur grossen Welt da draussen. Das Stück entstand im Rahmen von DRAMENPROZESSOR – Werkstatt für szenisches Schreiben 2018/2019 und wurde zu den Autorentheatertagen 2020 am Deutschen Theater Berlin eingeladen. Maria Ursprung ist diese Spielzeit Hausautorin am Theater St. Gallen.

Jos Schmid

Schauspiel
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
Nationaltheater Mannheim

Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Als Verwandlungskünstler macht Felix Krull die Lüge und den Betrug zum Lebensprinzip. Er verlässt sein bankrottes Elternhaus und drückt sich vor dem Militärdienst, um in Paris in die Welt der Grandhotels und Luxussuiten einzutauchen. Er verführt Frauen und tauscht mit dem Marquis de Venosta die Identitäten.

Durch Schmeichelei und Betrug schafft es Krull, sich vom vermeintlichen Makel seiner Herkunft zu befreien und in eine höhere soziale Schicht aufzusteigen. Und die Welt scheint nur darauf gewartet zu haben, von einem grandiosen Spieler wie ihm betrogen zu werden. Was bedeuten uns heute Identität und Authentizität? Wie geht Echtheit in einem System, das den Erfolg des Einzelnen von Äußerlichkeiten abhängig macht? Sind wir alle Spieler und bauen unsere Ich-Kunstwerke nach den Regeln des Marktes aus? Und wie verführerisch ist die Lüge?

Nach ihrer Theaterversion des Filmklassikers »Der Würgeengel« ist »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« Anna-Elisabeth Fricks zweite Arbeit am Nationaltheater Mannheim. Ihre Inszenierungen bewegen sich zwischen Sprechtheater, Performance, Tanz und Musik.

Christian Kleiner

Schauspiel
Maria Stuart
Nationaltheater Mannheim

Schillers Drama zeigt die letzten Tage im Leben der Maria Stuart. Noch einmal versuchen gleich mehrere Männer, die schottische Königin zu retten. Drei Tage lang wankt Elisabeth. Wie die Erzfeindin aus dem Weg schaffen, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen? Die beiden Frauen behaupten sich in einem von Männern erschaffenen System, indem sie zugleich zum Spielball der Macht werden. 

Ist »weibliche Politik« nur so denkbar – durch Anpassung an die Regeln des Patriarchats? Claudia Bauers Inszenierung zeigt die beiden Frauen als Akteurinnen und Getriebene zugleich und Schillers Stück als Spiel um die Frage: Was bedeutet es, die Königin zu sein?

Foto: De la Croix

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