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Auf der Suche nach der Wahrheit

Was heißt es eine Mutter zu haben? Célie Pauthe bringt Christine Angots Roman Un amour impossible (auf Deutsch: eine unmögliche Liebe) auf die Bühne und beschäftigt sich mit einem fragilen, erschütterten Band zwischen einer Tochter und ihrer Mutter. 

 

Ihr Vater kommt aus gut bürgerlichem Hause; ihre Mutter aus der bodenständigen Mittelklasse. Eine Heirat steht für ihn außer Frage, doch er möchte ein Kind. Rachel kommt auf die Welt… und es dauert Jahre bis die Mutter erfährt, dass der Vater ihre Tochter vergewaltigt hat. 

Die Regisseurin Célie Pauthe nimmt sich dem Text Christine Angots an und hinterfragt das Leben der Mutter. Ist es möglich, dies in Worte zu fassen, wenn eine solche Tat den Boden einreißt? Kann es Schuldzuweisungen, Vergebung, Trost geben; wird das Band zwischen Mutter und Tochter dadurch enger; kann es wieder Lachen und eine gemeinsame Zukunft geben oder schlägt ein Groll unaufhörlich gegen das Herz? Die Vergangenheit steht hier auf der Bühne, drängt sich in das Leben der beiden Frauen, begleitet sie, schaut ihnen zu. 

Wir alle haben eine Mutter. Doch können wir ausdrücken oder auf einem Barometer anzeigen, wie stark unsere Empfindungen ihr gegenüber sind? Es handelt sich dabei um Gefühle, die nichts mit Vernunft zu tun haben, aber uns so innig markieren, dass wir sie nicht in eine Kiste hinter den Weihnachtsbaumschmuck räumen können. Maria de Medeiros und Bulle Ogier verleihen ihnen in diesem Stück einen Körper und versuchen, zu verstehen. Ergreifend. 

 

Christine Angot, Roman und Adaption

Célie Pauthe, Inszenierung

Mit Maria de Medeiros und Bulle Ogier

 

Foto: Élisabeth Carecchio


Etiketten:Nest - Theater

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