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Hinter verschlossenen Türen

In ihrer Inszenierung Im Turm zu Basel  geht Theresia Walser der sagenumwobenen BIZ auf den Grund. Sie zeigt uns darin ihre Vorstellung von den Abläufen und Tätigkeiten der viel kritisierten Organisation.

„Nichts von dem, was wir hier sagen, dürfen wir anderswo sagen“. So lautet ein Gesetz im Turm von Basel, in dem sich alle zwei Monate die mächtigsten Zentralbanker der Welt zu einem Abendessen einfinden. Fernab vom Finanzrummel, in einem Turm neben dem Bahnhof SBB, befindet sich ein winziger Staat im Staat, ein Vatikan der Finanzwelt. Hier behandelt man die Welt wie eine große Wetterkarte, als könne man mit kleinsten Zinsbewegungen bestimmen, wo es heute regnet, morgen nicht. Hier hat Taubheit Tradition, seit 85 Jahren und keiner fühlt sich verantwortlich, der Außenwelt Rechenschaft abzulegen. Man spottet über die Erbärmlichkeit der Politik, über die jammernden Finanzminister und Wirtschaftskasper, und erhebt sich über die Zocker der gemeinen Geschäftsbanken. Die Teilnehmer der Runde fühlen sich wie das Hirn der Finanzwelt, gesehen werden sie jedoch wie dessen profitgeiles Getriebe.

Die Autorin Theresia Walser stellt sich in ihrer Komödie die intransparenten Übereinkünfte der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor, die seit den 1930er Jahren auf extra-territorialem Gelände in Basel agiert und international weitreichende Konsequenzen trägt.

Foto: Thomas Reisinger 

 


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