Die Angst der Marionette vorm Loslassen
Nach einem Vers von T.S. Elliot kreiert der Puppenspieler Renaud Herbin seine Version aus Marionettenspiel und Tanz. Beim Marionettenfestival in Charleville-Mézières zeigt das beeindruckende Quartett in einer hypnotisierenden Weise ihre Arbeit.
Auf der Bühne sehen wir eigentlich nur vier Künstler, und trotzdem sind es fünf Akteure.
Zwei Puppenspieler, eine Tänzerin, eine Klang- und Musikproduzentin und eine Puppe – doch diese Puppe ist nicht allein! Ihre Kollegen, aufbewahrt in ihren Taschen, hängen von der Decke herunter. Zusammengebündelt, wie ein Meer aus Säcken, baumeln sie alle abhängig von der Willkür der Puppenspieler herum.
Durch diese träge Gemeinschaft bewegt sich die Tänzerin in Wellenbewegungen hindurch. Die Puppe gleitet mit und auf ihre Spieler in einem Berührungstanz. Die weiche Lichtspielerei und die psychedelische Musik verrücken das Publikum in einen Traum.
Diese abhängige Masse zeigt den Zwang und die Bewegungslosigkeit in einer physikalischen Wellenläufigkeit der Welt. Das Stück legt eine Innerlichkeit dar und lässt das Äußere im Dunkeln.
Wer sich auf die Reise in das eigene Innere machen und ein intensives Spektakel an Tanz und Bewegungskunst sehen möchte, sollte dies nicht verpassen!
BESETZUNG
Konzeption: Renaud Herbin
In Zusammenarbeit mit Julie Nioche, Sir Alice und Aïtor Sanz Juanes
Regie: Renaud Herbin
Ausstattung: Mathias Baudry
Marionetten: Paulo Duarte & Juliette Desproges
Licht: Fanny Bruschi
Konstruktion: Christian Rachner
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
- Ko-Produktion Théâtre De Marionnette aus Ljubljana, Maison De La Culture D’Amiens – Pole Europeen Création et Production, Théâtre De Sartrouville & des Yvelines – Centre Dramatique National
- Kein Text
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Weitere Informationen auf der Homepage TJP – Centre Dramatique National Strasbourg Grand Est
- Im Rahmen des Festival mondial des théâtres de marionnettes Charleville-Mézières 2019: www.festival-marionnette.com
- Die Vorstellungen in Charleville-Mézières finden im Salle Dubois-Crancé statt.
Fotos: Benoit Schupp