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Mit einer Gondel ins ewige Licht

Benjamin Brittens Oper nach Thomas Manns berühmter Novelle kommt auf die Bühnen der Stuttgarter Oper und verspricht, dank der Kooperation zwischen Ballett und Oper, eine traumhafte Reise.

 

Gustav von Aschenbach tauscht den Englischen Garten Münchens gegen die Seufzerbrücke in Venedig aus. Ein alternder Mann, Schriftsteller, Wissensquelle, würdevoll. Seine Moral und sein Verstand schlagen bei ihm genauso präzise wie die Zeiger einer Schweizer Uhr. Doch in der romantischen, untergehenden Stadt vermischen sich Eigenartigkeiten, Fantasterei, Träume und die Sehnsucht nach der jugendlichen Schönheit. Was als erholsamer Urlaub gedacht war, endet mit einem tödlichen Liebeshauch. Diese Novelle zählt nicht ohne Grund zu den Meisterwerken der deutschen Literatur. Sprachlich phänomenal werden Figuren geschaffen, denen man sich nicht entreißen kann. Die venezianisch gemalte, dickschichtige Luft der Gefühle dringt in die Lungen ein. Benjamin Britten übernahm die Novelle und schrieb sie zu einer Oper, im Jahre 1973, um. Die Gedankengänge, der Fall der Hauptperson in die zerbrechliche Aura eines jungen Adonis, stehen auch hier im Mittelpunkt und werden von der komplexen Musik angetrieben.
In dieser Kreation treffen Ballett und Oper, angeleitet von dem vielversprechenden Hauschoreographen Demis Volpi, aufeinander, um diese Geschichte auferstehen zu lassen. Das Herz des Schriftstellers wird sich wohl tänzerisch und gesanglich durch eine vielversprechende Besetzung entzweireißen und die Kerze des Verstandes auslöschen. Klingt das nicht schon jetzt nach einem Klassiker, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte? (J.L.)

 

Mit
Matthias Klink: Gustav von Aschenbach
Georg Nigl: Reisender, ältlicher Geck, alter Gondoliere, Hotelmanager, Coiffeur des Hauses, Führer der Straßensänger, Stimme des Dionysos

Marco Comin: musikalische Leitung
Demis Volpi: Regie und Choreographie  

 

Weitere Informationen auf der Seite der Oper Stuttgart

Foto: Oper Stuttgart


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