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Die Liebe trägt eine blumige Krone

Erzähl mir von wunderbaren, eigenartigen, gefühlsschimmernden Menschen. Zeig mir, wie die Welt sich drehen kann und füge ein wenig Feenstaub hinzu.

Es ist eine rührende Geschichte, die von tragischen Hoffnungsschimmern getragen wird. Was anfangs wie ein Spiel beginnt, in dem sich die Figuren leidenschaftlich wie Saxofone durch den Raum bewegen, verwelkt jedoch am Ende wie eine in den Schatten gestellte Blume. Ein Märchen für Erwachsene, naiv, jungspundig, wundersam. Ein kurzer Einblick: Colin verliebt sich in Chloé. Liebe auf den ersten Blick, gefühlte Schmetterlinge fliegen auf und ab, Zeitlupentraum. Die Hochzeitsglocken singen ein schallendes Lied, doch die trüben Wolken lassen nicht lange auf sich warten. Chloé wird schwerkrank. Ihr Arzt verschreibt ihr frische Blumen, um die Schmerzen zu lindern… Klingt dies nicht nach einer sommerlichen, fantastischen Erzählung, in der sich der Wunsch nach einem guten Ausgang, nach Tanz, Fröhlichkeit und einem dreistöckigen Kuchen bis zur Unendlichkeit im Körper ausbreitet? 1947 von dem französischen Autor Boris Vian veröffentlicht, dreht sich der Wind des applaudierenden Publikums nicht sofort zu diesem Werk. Tatsächlich dauert es Jahre, bis der verträumte Roman voller Traumheiten die Anerkennung bekommt, die er verdient. Heute nicht mehr aus den Regalen der Buchläden wegzudenken, hat er noch immer eine starke Wirkung auf seine Leserschaft dank seiner grazilen Sensibilität und eigensinnigen Realität. Und die Musik in all dem? Diese steht ganz im Zeichen des Jazz, der sich ebenfalls windet, Gefühle packt und gleichzeitig den Halt verliert. Möchten Sie sich auf dieses kuriose Werk einlassen? Möchten Sie träumen, lustwandelnd tanzen und den Boden verlieren? Dann dürfen Sie diese Oper nicht verpassen und sei es nur, um Menschen beim Schlittschuhlaufen durch ihr Leben beizuwohnen. Also, wenn da keine Perlenträne am Ende rollt… (J.L.)

nach Boris Vian

Mit
Ed Lyon, Colin
Sébastien Dutrieux, die Maus
Arnaud Richard, Nicolas, Colins Koch
Daniel Kluge, Chick, Freund von Colin
Sophie Marilley, Alise, Chicks Freundin
Nozuko Teto, Isis, Freundin von Chloé
Marcel Beekman, der Priester / Pégase / Seneschall
Rebecca von Lipinski, Chloé 
Roland Bracht, Doktor Mangemanche
Karl-Friedrich Dürr, Der Direktor der Waffenfabrik
Mark Munkittrick, Jesus
Sylvain Cambreling, musikalische Leitung
Jossi Wieler, Sergio Morabito, Regie und Dramaturgie 

Foto © A. T. Schaefer


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