„Und wenn ich dich nicht liebe…
…, so ist das Chaos wieder da.“ Othello, General der Republik Venedig, kennt den Krieg, sonst aber wenig. Er ist kein Mann zum Heiraten, sein Soldatenberuf füllt ihn ganz aus. Und er ist deshalb so verletzlich, weil Shakespeare keine Macht einführt, die sich Othellos Widersacher Jago entgegenstellt. Desdemona verliebt sich – trotzdem – in den Kriegshelden und er sich in ihre Liebe zu ihm. Aber diese Liebe ist es, die ihm zum Verhängnis werden wird.
Desdemona ist Othellos Halt in einer haltlosen Welt – einer Welt, die ihn, den Fremden, nur duldet und als Kriegswaffe einsetzt. Wirklich akzeptiert wird er nicht. Sein Selbstbild ist von einem professionellen Bewusstsein geprägt, denn immerhin hat er es im Dienst des venezianischen Staates zu Ansehen gebracht. In der Gesellschaft aber bleibt er der Outsider, der Wilde, Triebhafte und Ausländer, dem nicht zu trauen ist.
Die Intrige, die sein Fähnrich Jago (einer der ungemütlichsten Bösewichte der Weltliteratur) gegen ihn in Gang setzt, weil dieser sich von ihm übergangen fühlt, und die ein Verhältnis des Leutnants Cassio mit Desdemona behauptet, wird von Othello zu spät erkannt. Nicht nur Desdemona stirbt von seiner Hand, auch er selbst, als er den Betrug erkannt hat.
Die Liebe ist tot und das Chaos kehrt zurück …
INSZENIERUNG Burkhard C. Kosminski
BÜHNE Florian Etti
KOSTÜME Ute Lindenberg
VIDEO Sebastian Pircher
MUSIK Hans Platzgumer
LICHT Felix Dreyer
DRAMATURGIE Gwendolyne Melchinger
Othello Itay Tiran
Jagd Matthias Leja
Desdemona Katharina Hauter
Brabantio Elmar Roloff
Cassio Michael Stiller
Emilia Marietta Meguid
Roderigo Peer Oscar Musinowski
Gratiano (Doge) Robert Rozic
Montano Marco Massafra
Foto: David Baltzer
Weitere Informationen
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