Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Hinter der Tür eines Hotelzimmers

Katie Mitchell adaptiert Marguerite Duras’ Erzählung La maladie de la mort und taucht uns damit kinematographisch in den Körper und die Gedanken einer Prostituierten. 

 

Auf der Bühne stehen eine Frau und ein Mann. Sie befinden sich im Zimmer eines Hotels. Wellen schlagen gegen die Felsen; es weht ein rauer Wind. Der Mann bietet der Frau eine beachtliche Summe Geld an, wenn er ihr dabei hilft etwas zu fühlen. Nacht für Nacht kommt sie in sein Bett. Er beobachtet sie, schläft mit ihr, kämpft gegen seine innere Leere. Jeden Morgen, noch bevor er aufwacht, verschwindet sie. Er bleibt allein. Eine Hülle. Ein Niemand. Nach und nach erfahren wir von der Kindheit und einem einschneidenden Moment im Leben der Frau. Kaum ein Wort fällt. Die Stille und Gefühllosigkeit des Stücks sorgt für Gänsehaut. 

Katie Mitchell hat sich der gleichnamigen Erzählung von Marguerite Duras angenommen und erzählt diese aus der Sicht der Frau. Zugleich macht sie aus ihr eine Prostituierte. Laetitia Dosch ist überwältigend. So zerbrechlich und scheu steht sie auf der Bühne wie eine Träne, die sich in Wut verwandelt. Da wird jedem Zuschauer ein Schauer über den Rücken laufen!

 

Katie Mitchell, Inszenierung

Mit Laetitia Dosch, Nick Fletcher, Irène Jacob

 

Foto: Stephen Cummiskey

 


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook