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Bildertheater

Der italienische Regisseur kehrt mit zwei Inszenierungen nach Straßburg zurück, die unser Verhältnis zu Bildern hinterfragen.

Er gehört zu jenen Künstlern, für die man bedingungslos lange Wege auf sich nimmt. Mit seinem eindrucksvollen Bildertheater leuchtet der bildende Künstler und Regisseur Romeo Castellucci schonungslos und mit Subtext unterlegt das Fundament unserer Gesellschaft und unserer Kultur aus. Nach seinem meisterhaften Inferno (und dem nicht erinnerungswerten Stück Hey Girl!) kehrt er mit zwei neuen Inszenierungen nach Straßburg zurück. Das Stück Über das Konzept des Angesichts bei Gottes Sohn (gegen das im letzten Jahr einige katholische Fundamentalisten auf die Barrikaden gingen) konfrontiert einen Sohn mit seinem alternden Vater und stellt christliche Werte wie Liebe, Mitgefühl und Selbstlosigkeit auf die Probe – unter den Blicken des Christus von Antonello da Messina. Der Ausgangspunkt für seine neueste Produktion The Four Seasons Restaurant war der Entschluss des Malers Mark Rothko, dem Restaurant 1958 seine Bilder zu entziehen, die er in dessen Auftrag gemalt hatte. Castelluci hinterfragt weiterhin den Stellenwert der Bilder in unserer Gesellschaft und unser grundsätzliches Verhältnis zu unseren Ikonen. (S.D.)

Foto: Sul concetto di volto nel figlio di Dio © Lefebvre

Sul concetto di volto nel figlio di Dio, 14.11. + 15.11., 20:30
Auf Italienisch ohne Übertitel, Text im Programmheft
The Four Seasons Restaurant, 20.11. + 21.11., 20:30

Weitere Informationen
Polemik rund um das Stück Sul Concetto… in einem Artikel des Onlinemagazins Rue89 (F)

Romeo Castellucci analysiert sein Stück The Four Seasons Restaurant in einem Video-Interview für das Festival von Avignon… (F)
… und in einem schriftlichen Interview für die Berliner Festspiele (pdf) (D)


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