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Zeitgenössische Tragödie

[Theater-Tanz] Inspiriert von einem Text Elfriede Jelineks und inszeniert von Guy Casssiers, bettet Grensgeval die zeitgenössische Flüchtlingskrise in eine antike Tragödie ein.

 

Nur zu selten werden die zwei Seiten der Immigration gezeigt. Dies ist die Stärke dieser Kreation, welche zum einen auf den Alltag der Flüchtlinge und auf jene blickt, die sie aufnehmen. Inspiriert von Die Schutzbefohlenen, einem Text Elfriede Jelineks, den sie als Reaktion auf die öffentliche Position Österreichs in Bezug auf den Flüchtlingsempfang schrieb, nimmt das Stück antike, tragische Eigenschaften an. Auf der einen Seite befinden sich die Erzähler: zwei Frauen und zwei Männer, die um einen Tisch herumsitzend, in den reaktionärsten Parolen die „Invasion“ der Flüchtlinge in Europa kommentieren. Auf der anderen Seite, die Opfer, in wackeligen Booten zusammengepferchte Migranten, die vom Elend und Grauen berichten. Um den vielstimmigen Charakter des Textes, der anfangs gar nicht für das Theater gedacht war, umzusetzen, baut Guy Cassiers seine Inszenierung auf unterschiedlichen Disziplinen auf, wie zum Beispiel dem Video und vor allem auf der Choreografie von Maud Le Pladec, deren Tänzer der Conservatoire Royal d’Anvers, den Flüchtlingen buchstäblich einen Körper als Ausdrucksmittel geben.

Foto:  Christophe Raynaud de Lage


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