Sie verirrten sich im Wald
Das Kollektiv Das Plateau kreiert ein soziales Drama, ein Märchen unserer Zeit. Zwei Geschwister fahren in der Nacht auf einer Autobahn und haben Geheimnisse, Krankheiten und eigene Bedürfnisse im Kofferraum. Wohin geht die Fahrt? Und, werden sie jemals ankommen?
Sie fahren eine unendliche Straße entlang. Stadtnamen verschwinden, nachdem man sie nur zur Hälfte lesen konnte. Tafeln von Tankstellen leuchten auf. In den naheliegenden Wäldern knistert es. Sie, das sind Johannes und Irina, Bruder und Schwester, sitzen in dem Auto und rollen in die Nacht. Wo sie herkommen, bleibt ein Geheimnis. Wo fahren sie hin? In eine Nervenheilanstalt. Johannes ist psychisch krank; seine Schwester kümmert sich um ihn. So verlassen wie Hänsel und Gretel wiegt die Stille und Mystik auf ihrem Autodach. Hin-und wieder fallen ein paar Worte, im Schutze der Dunkelheit. Doch, werden sie jemals ihr Ziel erreichen?
Pauline Peyrade hat ein modernes Märchen verfasst. Inspiriert von einer Schlagzeile in der Zeitung schreibt sie über Menschen, die geradeaus auf der Straße fahren und jene, die am Straßenrand stehen und in Sekundenschnelle verschwinden. Das Kollektiv Das Plateau hat sich dem Text dieser jungen französischen Autorin angenommen und einen Thriller daraus gemacht. Wie schwer wiegt die Krankheit eines Familienmitgliedes auf den eigenen Schultern? Wie ihm zeigen, dass er ein vollwertiger und wichtiger Mensch ist? Wozu bringt uns Einfühlsamkeit und der Wille zu helfen? Um dies herauszufinden braucht es eine Nachtfahrt auf einer verlassenen Autobahn…
Pauline Peyrade, Text
Céleste Germe, Inszenierung
Das Plateau, Konzeption und Ausfertigung des Projekts
Mit Maëlys Ricordeau, Maxime Gorbatchevsky, Antonio Buil
Foto: Samuel Rubio
Weitere Informationen
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Ein Interview mit Pauline Peyrade (FR)