Von schottischen Feen
Dieses Ballett ist so prägend wie der erste Kuss, so hoffnungsvoll und verträumt, dass die Realität an der Garderobe abgegeben werden muss.
Ein Zauberstab hat das Badische Staatstheater berührt und Feenstaub über die Bühne gestreut. Hervorgekommen sind märchenhafte Wesen, erstklassige Tänzer und eine das Herz umschließende Musik. Das romantische Ballett La Sylphide wird jeden Liebhaber (ob groß oder klein) in seinen Bann ziehen.
Der junge Schäfer James steht kurz vor seiner Hochzeit, als ein Luftgeist, Sylphide, ihm seine Liebe gesteht. Trotz dieser zarten Liebeserklärung tritt er vor den Altar, doch taucht die ihn Anbetende wieder auf. Was soll er tun? Kann er seine zukünftige Frau zurücklassen und sich einer Waldfee hingeben? Und, wie würde seine Braut darauf reagieren?
In dieser 1836 in Kopenhagen uraufgeführten Choreografie steht die Romantik auf Spitzenschuhen, im weißen Tüll verkleidet und schmachtet durch den Raum. Die Elfen schweben, fragil und luftig, die Liebe tanzt über die prachtvolle Musik, währenddessen zwei Welten herausfinden müssen, ob sie sich vereinen können: die Welt des unfassbaren, geisterhaften Glücks und die bodenständige Realität. Mehrere Male berühren sie sich sanft, bis sie am Ende gegeneinander antreten und zusammenbrechen.
Das Badische Staatstheater hat den Esprit dieser Geschichte meisterlich umgesetzt. Von den Solisten zum Dekor, über die Kostüme bis hin zum Licht, jedes Element ist stimmig und holt das märchenhafte Schottland nach Karlsruhe. Ein wahrgewordener Traum, den man unbedingt erleben sollte! (J.L.)
DIE SYLPHIDE |
Harriet Mills |
Bruna Andrade |
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Moeka Katsuki |
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JAMES |
Zhi Le Xu |
MADGE, eine Wahrsagerin |
Admill Kuyler |
Veronica Villar |
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EFFIE, Verlobte von James |
Blythe Newman |
MUSIK Herman S. Løvenskjold, bearbeitet von Ole Nørlyng
MUSIKALISCHE LEITUNG Steven Moore, Dominic Limburg
INSZENIERUNG & CHOREOGRAFIE Peter Schaufuss
Foto © Jochen Klenk