John Neumeier auf den Spuren Nijinskys
Er ist eine wahrhafte Legende des Tanzes: Vaslav Nijinsky. John Neumeier ehrt dieses großartige Talent in einer gleichnamigen Choreographie und versucht, den Höhen und Tiefen dieser außergewöhnlichen Person auf den Grund zu gehen.
Durch die Venen Vaslav Nijinskys schien Talent, statt Blut, zu laufen. Ein Tänzer und Choreograph, der jeden Tanzliebhaber in pure Verzückung geraten ließ. Von der Welt für seine Perfektion und Technik gefeiert, verlief sein Leben allerdings nicht immer unter einem glänzenden Licht. Sein Wagemut bezüglich neuer Bewegungen, Formen (so zum Beispiel in L’après-midi d’un faune oder Le Sacre du printemps), seine Homosexualität und die damit verbundenen Vorurteile der Gesellschaft des 19.Jahrhunderts, wogen schwer auf ihm. Zudem wurde er mit der Zeit psychisch krank, was für seine Karriere das Ende bedeutete. So zerbrach der Virtuose nach und nach.
In seiner Choreographie versucht John Neumeier, hochachtungsvoller Verehrer Nijinskys, das Leben des Tänzers mit Auszügen aus Kreationen und einer beeindruckenden, russischen Musik nachzuvollziehen. Hierbei geht es aber nicht um eine biographische Präsentation, sondern um einen Einblick in einen sehr zerrütteten Menschen, der, auf der Bühne und in der Luft tanzend, vollkommene Erfüllung fand.
Erleben Sie das Hamburger Ballett, triumphieren und ängstigen Sie sich mit einem der einzigartigsten Künstler der Geschichte des Tanzes.
Ein Ballett von John Neumeier unter teilweiser Verwendung der Originalentwürfe von Léon Bakst und Alexandre Benois
Musik von Frédéric Chopin, Robert Schumann, Nikolai Rimski-Korsakow und Dmitri Schostakowitsch
Foto : Kiran West