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Der Kampf tritt in den Tanz ein

Der Choreograf Salia Sanou inszeniert das Aufeinandertreffen zweier künstlerischer Welten und beschreibt dabei den Existenzkampf.

Errichten wir das Bühnenbild: Ein weißer Boden, eine mit roten Sandsäcken gebaute Mauer und aus Ebenholz geschnitzte, schlanke Körper. Auf der Bühne befinden sich drei Tänzer aus Burkina Faso, fünf senegalesische Kämpfer und vier Musiker-Sänger aus Kamerun, Senegal und Gabun, die von ihrer Faszination für den Kampf erzählen.

Der Kampf ist hier mehr als nur ein Sport: Er ist eine Kunstform. Es handelt sich um eine altüberlieferte und sehr populäre Kunst in Afrika, in welcher die Symbolik über der körperlichen Verausgabung steht. Es geht dabei nicht nur um einen Raum, in dem Körper aufeinandertreffen, um als Gewinner oder Verlierer hervorzugehen. Der Kampf ist zugleich ein Mittel, welches, laut Salia Sanou “ jedem erlaubt für die eigene Existenz zu kämpfen“.

Stärke, Gewicht, Anmut und Schwäche vermischen sich um diesen Existenzkampf wiederzugeben. Von den Kleidungsritualen bis zur Konfrontation über die Vorbereitungs-und Übungsphasen, die keuchenden Körper stoßen zusammen und weichen sich aus. Flüchtige Blicke, Einschüchterungsversuche und Paraden: diese durch den Schweiß glänzenden Körper strahlen mit ihren Bewegungen Männlichkeit und Sinnlichkeit aus. Der Kampf tritt somit in den Tanz ein. Das Herz der Arena verändert sich und wird beinahe ein mystischer Raum, in dem sich die Choreografien, ob in der Gruppe oder als Soloauftritt, in einem rhythmischen Tempo folgen.
Eine rohe Performance, die den Augengenuss und das kulturelle Eintauchen miteinander verbindet! (M.G.)


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