Kontraste
Die amerikanische Singer-Songwriterin interpretiert mit ihrer markanten Altstimme feinste Folk-Rock-Balladen.
Manchmal klingt ihre Stimme wie die von Joan Baez: melodisch, klanggewaltig, tragend, eindringlich. Sharon van Etten setzt sie auch so ein wie die legendäre Kollegin; als eigenes, selbständiges Instrument. Die junge New Yorkerin, die ihre ersten musikalischen Erfahrungen in einem Kirchenchor machte, lotet ihre markante Altstimme aus, legt Gegensätze hinein. Wenn sie singt, sagte sie einmal in einem Interview, „höre ich zwei Noten auf einmal, höre ich einfach zwei Melodien“. Das prägt ihre Musik, die sich zwischen Indie Rock und Folk Rock bewegt: Sie ist zugleich leicht und schwer, herzzerreißend und doch nicht kitschig, pompös und reduziert.
Nicht nur durch ihre Stimme, die beim Live-Erlebnis in Basel durch die Zweitstimme von Marisa Anderson harmonisch perfekt ergänzt wird. Sondern auch durch die Art und Weise, wie sie von Orgel und Gitarre begleitet, ja, unterlegt wird. Beim Versuch die 33-jährige, die mehrere Instrumente spielt, musikalisch zu verorten, fallen Namen wie Feist oder Cat Power.
Im Mai ist ihr viertes Album Are We There erschienen. Mehr denn je experimentiert sie mit elektronischen Beats und Geräuschen, ohne dabei die organische Grundstimmung ihrer Musik zu verlieren. (ewe)
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