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Auf dem Mond sitzt ein Fisch

Wenn die Sonne untergeht, taucht die Elfe der Nacht, Fishbach, auf und legt über Mensch und Natur ihren poetischen Schleier. 

 

Sie scheint einem Gemälde von Caspar David Friedrich entsprungen zu sein. Eine jener Personen, die in die Tiefen der malerischen Berge und Täler des Malers springt und sich von der Macht der Stille tragen lässt.
Fishbach ist die Entdeckung des beginnenden Jahres. Ihr ernstes, mondblasses Gesicht strahlt von jeder Plakatwand und zieht jeden Passanten in den Bann. Spricht da Rebellion oder ein Brunnen inniger Gedanken zu uns? Wofür auch immer man sich letztendlich entscheiden mag, es umgibt sie etwas Mystisches.
Ein junger Charakter, der am Strom von Pflichterwartungen vorbei, direkt ins Schwarze zieht. In ihrer Musik spricht Fishbach deutlich all die Dinge aus, die ihr auf ihrem Weg entgegenkommen und schließt dabei kein Thema aus: dunkle Romantik, der Tod, die Pariser Attentate. Unverblümt und doch gleichzeitig molierisch gelingt es ihr einen „melancholischen Tanz“ aufzuführen: Eine Melodie, zu der die Füße wippen und die Augen nebulös weinen können. Hinzu kommt ihre vibrierende Stimme, die wie ein Funke überspringt und sich in den Gedanken einnistet. So kreiert die Sängerin einen Augenblick des Fischens: sie wirft die Angel mit melodiösen Liedtexten aus und lässt ihre Zuhörer anbeißen, damit sie diese in ihrem Innersten aufbewahren können. Klingt kitschig? Nein! Denn sie schafft es mit ihrer Pop-Elektro-Chanson-Musik, die im Stillen an die Tanzmusik der eigenen Eltern erinnert, eine Brücke zu bauen: von einem frischen, klaren Ufer zu den Toren der Abendsonne. (J.L.)

 

Foto © Mathieu Zazzo

 

 


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