Wenn Johannes der Täufer den Kopf verliert…
Die Tragédie de Salomé, ein Ballett von Florent Schmitt (1911), vereinigt das Schimmern des Orients und die Melancholie der Romantik.
Florent Schmitt erneuert die biblische Legende der sinnlichen Prinzessin Salomé, die versuchte, ihren Stiefvater Herodes zu verführen, um auf einer Silberplatte den Kopf des Propheten Johannes der Täufer zu erhalten, eine Figur der christlichen und muslimischen Geschichte.
Florent Schmitt inszeniert die Exekution des Propheten, dessen Kopf Salomé verlangt, nachdem sie den ihres Stiefvaters Herodes verdreht hat.
Anschließend steht die Rhapsodie für Klavier und Orchester von Rachmaninov auf dem Programm, in dem der amerikanische Pianist Andrew Tyson den Solopart übernimmt. Dieser wurde von The New York Times für „die Leidenschaft seines Spiels“ gelobt und von der BBC als „wahrer Poet des Klaviers“ bezeichnet.
Das Orchestre Philharmonique royal de Liège meistert behutsam die wilden Rhythmen und die lasziven Gesänge der Salomé unter der Leitung von John Neschling. Der brasilianische Dirigent, der die europäischen Bühnen kennt, arbeitet regelmäßig mit dem OPRL zusammen, das ebenfalls den selten aufgeführten Hamlet von Tschaikowski aufs Programm gesetzt hat. (G.L.)
Orchestre Philharmonique royal de Liège
Musikalische Leitung : John Neschling
Klavier: Andrew Tyson
Foto: Andrew Tyson © Andrew Tyson