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Das goldene Zeitalter der Kastraten

Der charmante Max Emanuel Cencis überzeugt in einem Programm mit rezitativischem Charakter mit seiner ungewöhnlich hohen Stimme als Countertenor. 

Als Sohn eines Dirigenten und einer Opernsängerin war es Max Emanuel Cencic von Kindesbeinen an vorbestimmt, eine Musikerkarriere einzuschlagen. Er erhielt bereits sehr früh eine stimmliche Ausbildung von seiner Mutter und schon mit 6 Jahren trat er zum ersten Mal bei einer Fernsehshow mit der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte auf. Er beeindruckte mit seiner außergewöhnlichen Sopranstimme und durfte deswegen eine der drei Knabenstimmen aus selbigem Stück bei einer CD-Einspielung einsingen. Mit 10 wurde er Mitglied und Solist bei den Wiener Sängerknaben. Aufgrund dieser guten Ausbildung in jungen Jahren gelang es ihm, seine hohe Sopranstimme auch nach dem Stimmbruch beizubehalten. 1992 begann er in Begleitung des Pianisten Norman Shetler seine Solokarriere als Countertenor.
Heute werden Countertenöre, deren Tonlage in etwa der weiblichen Altstimme oder sogar noch höher entspricht, meistens in Aufführungen von Alter Musik, insbesondere von Barockmusik, eingesetzt. Zum Teil werden sie auch als Ersatz für die knabenähnliche Stimmlage von Kastraten verwendet, eine Praxis, die im Laufe des 19. Jahrhunderts aus der Mode kam und deren letzter Vertreter, Alessandro Moreschi, 1922 verstarb.
Das Programm, das Cencic mit Ronan Khali am Klavier in der Opéra Natinal du Rhin zeigt, steht ganz unter dem Motto „Die letzten Kastraten“: drei Stücke von Mozart sowie zwei weitere von Rossini, die für ungewöhnlich hohe Männerstimmen geschrieben wurden. Ein Konzert, wie man es nicht alle Tage erlebt. (R.S.)
Foto © Anna Hoffmann


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