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Die Verehrung einer Passion

150 Musiker werden auf der Bühne die Matthäus-Passion im ehemaligen Kloster Guebwillers und im Straßburger PMC erklingen lassen. Zwei ergreifende Abende!

Der 25.März 2016 ist in diesem Jahr kein gewöhnlicher Freitag, sondern der Karfreitag. Vor genau 289 Jahren, Tag auf Tag, wurde die Matthäus-Passion, von dem berühmten Johann Sebastien Bach komponiert, zum ersten Mal vorgetragen. Dieses monumentale und unumgängliche Werk zählt zu den bedeutendsten Kompositionen der Barockmusik: Alle großen Orchesterdirigenten haben es heutzutage schon gespielt.

Die Passion erzählt vom Tode Jesus (das letzte Abendmahl, die Wache, die Verhaftung, die Befragung, die Kreuzigung).  Sie setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen: Ein doppelter Chor, der das Drama einleitet und das Werk abschließt; die Choräle, die von den Chören gesungen werden und die Gedanken der Gläubigen (vom Librettisten Picander geschrieben) symbolisieren; die Arien, die von den verschiedenen Personen vorgetragen werden und ihre Empfindungen beschreiben sollen und, zu guter Letzt, die „spontanen“ Chöre, die die Reaktionen der Menge übernehmen.

Vorgetragen vom Straßburger Philharmonischen Orchester, seinen Chören, sowie dem Colmarer Knabenchor und von John Nelson musikalisch geleitet, gibt dieses „Weltwerk“ das Wesentliche des Göttlichen wieder. Zudem wird die Frage nach der Akzeptanz einer Passion gestellt, die sich dem Schmerz hingibt. So ist das Werk, zwischen Freude und Trauer schwankend, tief gekränkt und mit Leid getränkt. Die ausdrucksstarken und kraftvollen Chöre geben dies auf herrliche Weise wieder. Um der Aufführung den letzten Atem zu rauben, wird sie überdies in dem ehemaligen Kloster der Dominicains de Guebwiller stattfinden, in dem die Künstlerin Marina Sosnina vor Ort und mit Hilfe der Musik realisierte Sandmalereien an den Kirchbogen projizieren wird.
Und für all jene, die es nicht nach Guebwiller schaffen, wird das Werk am darauffolgenden Tag im Straßburger Palais de la Musique et des Congrès präsentiert! (M.G.)

 


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