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Zwei Gesichter

Das Kammerorchester Basel spielt neben Werken von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert auch die Schweizer Erstaufführung von Heinz Holligers Komposition Janus – unter seiner Leitung.

Franz Schuberts Unvollendete (Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759) gehört zu den am meisten gespielten Musikstücken der Welt. Sie beginnt düster und schwermütig und schlägt im zweiten Satz um in ein helles D-Dur, über das nur noch leichte Moll-Schatten hinweg ziehen. Sie passt also bestens zum Thema Hell & Dunkel, mit dem sich das Kammerorchester Basel zum Auftakt des neuen Jahres beschäftigt. Mit diesem Thema der Gegensätze korrespondiert denn auch Ludwig van Beethovens Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 61, dessen fröhliches Dur gelegentlich auch von getragenen Tönen überschattet wird: von hell zu dunkel. Bei seiner Sonntags-Matinée im Stadtcasino Basel präsentiert das Orchester, das zu den Spitzen-Ensembles der Welt gehört, aber auch eine Erstaufführung: Janus, das Doppelkonzert für Violine, Viola und kleines Orchester. Es wurde von Heinz Holliger 2012 für die Salzburger Festspiele komponiert und kommt nun unter seiner Leitung und mit den Solisten Thomas Zehetmair (Violine) und Ruth Killius (Viola) zur Schweizer Premiere nach Basel. Das facettenreiche Werk ist einem der ältesten Götter der römischen Mythologie gewidmet, der mit seinen zwei Gesichtern die Kontraste und deren untrennbare Verbindung verkörpert wie kein anderer. Als Namensgeber des Monats Januar schaut er gleichzeitig auf das alte und das neue Jahr, auf Anfang und Ende, auf Hell und Dunkel. Und in seiner Doppelrolle als Komponist und Dirigent stellt Holliger die helle Violine der dunklen Viola gegenüber. (ewe)

Foto © Christian Flierl


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