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Was gibt’s Neues?

Als Festival der jungen Theaterszene ist die Treibstoff-Biennale für Regisseure und Performer im deutschsprachigen Raum zu einem Muss geworden. Auch dieses Jahr lädt sie uns ein, auf die Zukunft zu setzen und die vielleicht wichtigen Künstler von morgen zu entdecken.

Das junge Theater? Der Begriff ist abgenutzt und sinnentleert. Etwas genauer formuliert sind die Künstler, die das Festival fördert, in Österreich, Deutschland oder der Schweiz tätig und zählen noch nicht zu den etablierten der Szene. Vor allem aber richten sie einen geschärften Blick auf die Fragen, die die Welt heute aufwirft, und ersinnen neue Sprachen, um den Zuschauer aufzufordern, seinerseits darüber nachzudenken. So hat das Festival auf Künstler wie Thom Luz oder Boris Nikitin aufmerksam gemacht, die in den vergangenen Spielzeiten auf anderen Bühnen der Region zu sehen gewesen sind. In Zusammenarbeit mit der Kaserne Basel, dem Roxy Birsfelden und dem Jungen Theater Basel unterstützt Treibstoff sie in finanzieller, künstlerischer und logistischer Hinsicht und stellt ihre Werke einem Amateur- und Fachpublikum vor. Die Performance Schichten (vom 2. bis 5. 9. im Roxy Biersfelden) beschäftigt sich mit dem Anthropozän, dem neuen geologischen Zeitalter, das sich durch den bedeutenden Einfluss des Menschen auszeichnet; Die große Schlacht stellt die Schlacht an der Birs im Jahr 1444 nach, in einer hybriden Darbietung aus Performance und Reenactment – eine Form der Unterhaltung, die durchaus kritikwürdig, aber derzeit en vogue ist. RFID choreographies beschäftigt sich hingegen mit vernetzten Objekten und der Art und Weise, wie sie unseren Alltag beeinflussen.

Insgesamt vereint das Festival sieben Produktionen, die aktuell wichtige Themen ansprechen und neue Wege der Gestaltung zeigen und dabei immer stärker den Willen zur Zusammenarbeit und Offenheit gegenüber vielfältigsten Kompetenzen erkennen lassen. So zeigt Treibstoff zum ersten Mal site-specific-Produktionen, was zugleich symptomatisch ist für die Produktionsbedingungen (die unter immer stärkerem Sparzwang stehen) und das Bestreben, die Kunst im öffentlichen Raum, in der Mitte aller, anzusiedeln. (S.D.)

Foto: Nevin Goetschmann-Philipp Moeckli


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